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Herne begrüßt die Reisenden an zwei Bahnhöfen

Durch den 1975 vollzogenen Zusammenschluss von Herne und Wanne-Eickel verfügt die Stadt Herne nicht nur über zwei Rathäuser, sondern auch über zwei Bahnhöfe. Vor über 150 Jahren sorgten die Züge der Köln-Mindener Eisenbahn erstmals für viel Wirbel, als sie in die beschaulichen Dörfer Herne und Wanne einfuhren. Längst haben sich die beiden Treffpunkte für Reisende zu modernen Zentren entwickelt. Zum Glück jedoch ohne ihre stilvolle Historie gänzlich abzustreifen.

Der Bahnhof Herne

Der Bahnhof Herne in Herne-Mitte bildet den nördlichen Abschluss der einladenden Einkaufsmeile Bahnhofstraße (im Süden endet das Shopping-Paradies am Westfälischen Museum für Archäologie und der Kreuzkirche). Er ist durch die U-Bahn-Linie 35 mit dem Bochumer Hauptbahnhof verbunden.

Herne-Bochum hieß der erste Bahnhof in Herne, als die Köln-Mindener Eisenbahn die Teilstrecke von Duisburg bis Dortmund am 15. Mai 1847 eröffnete. Bochum war die nächstgrößere Stadt, erhielt aber erst 14 Jahre später einen eigenen Bahnanschluss. Der Bahnhof lag südlich vom heutigen an der Von-der-Heydt-Straße. Der erste Personenbahnhof wurde 1896 stillgelegt. In direkter Nachbarschaft zum Herner Zentrum entstand 1912 ein repräsentativer Neubau am heutigen Standort, der bis 1917 immer wieder erweitert wurde. Mit dem Zug reisen, macht Spaß. So dachten die Altvorderen, und diese Einstellung machte sich auch bei dem Neubau bemerkbar. Knapp vier Jahrzehnte später gestaltete der Herner Künstler Jupp Gesing die Glasfenster an der Stirnseite des Bahnhofs mit Motiven aus dem Ruhrgebiet. Die funktional denkenden Menschen in den frühen 70ern deckten dann aber ab, was zwar schön, jedoch nicht effektiv war.

Anlässlich der Internationalen Bauausstellung Emscherpark wurde der Bahnhof in den 90er Jahren denkmalgerecht wiederhergerichtet. Vieles Stilvolle, das sich hinter abgehängten Decken und Mauern verbarg, kam ans Licht: durch ehemals zugemauerte Fenster schien wieder die Sonne, Gesings 18-teilige Bleiverglasung schmückte wieder die Ostfassade. Im Empfangsgebäude verschwand die tiefgehängte Akustikdecke und gab erneut den Blick auf die hohe Gewölbedecke frei, der Rosa-Anstrich machte dem ursprünglichen Ziegelmauerwerk Platz. Formschöne Eingangstüren, elegante Stahl-Glas-Fassaden, bürgernahe Servicebetriebe und ein modernes Reisezentrum rundeten die Arbeiten und das Image des "neuen" Bahnhofs ab. Durch die auffallende Lichtgestaltung der Unterführung zur Fußgängerzone von Künstler Günter Dohr unterstrich die Stadt Herne die Verbindung zur Bahnhofstraße. Diese hatte Mitte der 90er Jahre ihren Boulevardcharakter zurückerhalten und bildet seitdem mit den sehenswerten historischen Jugendstil- und Gründerzeithäusern ein harmonisches Ganzes.

Der Umwandlungs- und Anpassungsprozess wurde seitens der Stadt weiter vorangetrieben: Der 7.000 Quadratmeter große Vorplatz des Bahnhofs, der Konrad-Adenauer-Platz, ist von Juni 2003 an völlig umgekrempelt worden (im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Maßnahme machte auch vor den Ver- und Entsorgungsleitungen unter der Erde nicht Halt). Der Platz präsentiert sich nun "wie aus einem Guss" mit der Bahnhofstraße. Neues Wahrzeichen am Herner Bahnhof ist seit Mitte 2004 ein beeindruckendes, "schwebendes" Glasdach, das den Zentralen Omnibusbahnhof überspannt und in das das kommunale Nahverkehrsunternehmen HCR (Straßenbahn Herne - Castrop-Rauxel GmbH) 1,8 Millionen Euro investierte.

Bahnhof Herne
Konrad-Adenauer-Platz
44623 Herne

Hauptbahnhof Wanne-Eickel

Der Hauptbahnhof Wanne-Eickel an der Berliner Straße erinnert an die Vergangenheit der "Stadt der tausend Züge". So wurde Wanne-Eickel einst genannt, denn es verfügte bis Mitte der 60er Jahre über einen der größten Rangierbahnhöfe Europas.

In den 1860er Jahren wandte sich die Köln-Mindener Eisenbahn der Aufgabe zu, das Ruhrgebiet mit den deutschen Nordseehäfen zu verbinden. Am 1. Januar 1870 eröffnete sie die erste Teilstrecke bis Münster. Der Abzweig der Ost-West-Strecke lag bei dem Dorf Wanne. 1872 wurde dort ein Bahnhof eingeweiht. Aus diesem bescheidenen Anfang entwickelte sich schnell einer der meistgenutzten Eisenbahnknoten Europas. Das wachsende Verkehrsaufkommen zur Jahrhundertwende erforderte den Um- und Ausbau zu einer der damals modernsten Eisenbahnanlagen. Mit seinem großen Personalbedarf wurde der Bahnhof neben den Zechen zum wichtigsten Arbeitgeber in Wanne.

Mit dem Niedergang der Montanindustrie büßte der Bahnhof Wanne dann allerdings seine besondere Bedeutung im Schienennetz ein. Er verlor seinen Glanz, sein Umfeld Gebrauchs- und Gestaltqualität. Von Anfang an hatte der Bahnhof außerhalb des Stadtzentrums gelegen. Nunmehr versank er zu städtebaulichem Niemandsland.

Mit den Erneuerungsarbeiten der Stadt Herne und der Deutschen Bahn AG im Rahmen des IBA-Emscherpark-Projektes lebte der alte Glanz in den 90er Jahren wieder auf: Das sehenswerte Bahnhofsgebäude wurde renoviert, der Vorbau erhielt eine neue Stahl-Glas-Fassade, diese wiederum drei historische Bildmotive aus der Wanne-Eickeler Stadtgeschichte, Bahnsteige und Personentunnel wurden auf Vordermann gebracht. Ehrgeizigstes Unternehmen war jedoch der Umbau des zentralen Omnibusbahnhofes zur modernen Verkehrsdrehscheibe des ÖPNV: Die Neuordnung des Heinz-Rühmann-Platzes vollzog sich nach den Prinzipien größer, attraktiver, übersichtlicher, bequemer, sicherer.

Den Platz belebt inzwischen ein weiteres Trio mit lokalem Symbolcharakter: eine Kopie der 1927 von Wilhelm Braun geschaffenen Skulpturengruppe "Drei-Männer-Eck", die als Original das Heimatmuseum Wanne-Eickel schmückt. Eisenbahner, Binnenschiffer und Bergmann - sie grüßen die Reisenden.

Bahnhof Wanne-Eickel Hbf
Heinz-Rühmann-Platz
44649 Herne

2017-03-21