Nicht selten kommt es in der Schule oder bei Sportstätten zu Zahnverletzungen. Für die Notfallversorgung stattet der Arbeitskreis Zahngesundheit Herne auch in diesem Jahr alle Schulstandorte mit Zahnrettungsboxen aus. Anfang September hat die Grundschule Jürgens Hof diese bereits entgegengenommen.
Brechen Zahnfragmente ab, werden Zähne gelockert oder ein Zahn teilweise beziehungsweise vollständig aus dem Kieferknochen herausgeschlagen, kann direkt vor Ort der schnelle und richtige Einsatz einer Zahnrettungsbox darüber entscheiden, wie es um die Prognose der Zähne bestellt ist.
Die Leiterin der Grundschule Jürgens Hof Kira Heuer freute sich über die Zahnrettungsbox des Arbeitskreises Zahngesundheit Herne und findet: „Überall dort, wo Kinder aktiv sind, gehört meiner Meinung nach, eine Zahnrettungsbox für kleines Geld mit großer Wirkung hin.“ Sie will weitere Zahnrettungsboxen für die OGS und die Sporthalle besorgen, damit diese bei Unfällen sofort verfügbar sind.
Die städtische Zahnärztin und Vorsitzende des Arbeitskreises Zahngesundheit Herne Birsel Habrichi-Pulat koordiniert die Verteilung der Zahnrettungsboxen an alle Schulen in Herne und rät: „Ganz wichtig ist es, den ausgeschlagenen Zahn, an der Krone fassend, schnellstmöglich in die Zahnrettungsbox hineinzugeben. Die Zahnwurzel sollte dabei auf keinen Fall berührt und von Verunreinigungen gesäubert werden. Im Nährmedium der Zahnrettungsbox wird das Wurzelhautgewebe feucht und dadurch vital erhalten und somit die Aussicht auf eine gute Einheilung des Zahnes in den Kiefer nach zeitnaher Reimplantation erhöht.“
Blutungen im Wundbereich können am Unfallort durch ein Verbandstuch oder ein sauberes, fusselfreies Tuch versorgt werden. Schnellstmöglich sollte eine naheliegende Zahnarztpraxis aufgesucht werden, damit die fachgerechte Versorgung des Verunfallten eingeleitet werden kann.
Sollte eine Zahnrettungsbox nicht verfügbar sein, können traumatisierte Zähne im Notfall auch in kalter Milch oder mit eigenem Speichel befeuchtet in einer Frischhaltefolie für höchstens ein bis zwei Stunden zwischengelagert werden.
Zahnärztin Birsel Habrichi-Pulat weiß außerdem, was man auf keinen Fall machen sollte: „Absolut zu vermeiden ist eine Trockenlagerung über 60 Minuten sowie die manuelle Manipulation der Wurzel, die durch das Absterben der Zellen an der Wurzeloberfläche zu Heilungskomplikationen führt.“