Auf dem Herner Stadtgebiet befinden sich insgesamt 39 Streuobstwiesen. Die bekannteste ist die Streuobstwiese im Landschaftspark Holper Heide . Hier und auf allen weiteren städtischen Streuobstwiesen darf zum Eigenbedarf in haushaltsüblichen Mengen Obst gepflückt werden.
Unter dem Begriff Streuobstwiesen sind verstreut stehende hochstämmige Obstbäume von unterschiedlicher Sorte und oftmals unterschiedlichen Alters zu verstehen. Diese Merkmale sind die ausschlaggebenden Unterschiede zwischen einer Streuobstwiese und einem intensiven Obstanbau.
Streuobstwiesen haben wichtige ökologische Funktionen. Sie bilden ein Mosaik aus unterschiedlichen Lebensräumen. Die artenreichen Wiesen, Baumhöhlen, Totholz, das Kronendach, sowie die Früchte und Blüten der Obstbäume bieten im Zusammenspiel eine vielfältige Lebensgrundlage für verschiedene Arten. Auf Streuobstwiesen leben insgesamt mehr als 5.000 Tier- und Pflanzenarten. In der Krautschicht wachsen neben den Gräsern häufig eine große Anzahl blühender Wiesenkräuter, die je nach Standort variieren können. Auf der Wiese selbst sind neben Bienen und Schmetterlingen auch Amphibien und Reptilien vorzufinden. Arten wie die Blindschleiche, Zauneidechse oder Erdkröte halten sich gerne im Schatten der hohen Gräser auf. Das Totholz und die Borke der Obstbäume beheimatet verschiedene Insekten und Spinnen. Auch für Vögel und verschiedene Säugetiere, wie den Igel, stellt die Streuobstwiese durch die zahlreichen Insekten und das Obst ein breites Nahrungsangebot zur Verfügung.