Die Bergarbeitersiedlung Teutoburgia entstand in den Jahren 1909 bis 1923 nach dem gestalterischen Vorbild der englischen Gartenstadtidee. Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscherpark wurde die Siedlung durch die Veba Wohnen AG in den Jahren 1989 bis 1998 vorbildlich saniert. Sie ist eines der herausragenden Beispiele für den Werksarbeiterwohnungsbau im Ruhrgebiet und noch heute in ihrem Bestand eine der städtebaulich und gestalterisch eindrucksvollsten Siedlungen.
Daher war es der Stadt Herne ein wichtiges Ziel, die Substanz und das Erscheinungsbild der Siedlung Teutoburgia rechtlich zu sichern und dadurch die historische Struktur ablesbar zu erhalten. Somit wurden für die Siedlung drei Satzungen beschlossen:
Die ehemaligen Bergarbeiterwohnhäuser wurden zwischen 1900 und 1905 von Regierungsbaumeister August Henken aus Berlin für die Gewerkschaft "Vereinigte Constantin der Große" erbaut. Die Dreieckssiedlung war umschlossen von den Schachtanlagen IV/V im Westen, II im Norden und X im Süden auf Bochumer Stadtgebiet. Die Wohnhäuser wurden im englischen Landhausstil errichtet und zeichnen sich insbesondere durch eine bewegte Dachlandschaft aus. Zu dem Siedlungskonzept gehörte ein Lebensmittelgeschäft, ebenso wie ein Kindergarten und die Waldschule.
Die Bergarbeitersiedlung Hannover wurde zwischen 1873 und 1914 erbaut und bildet aufgrund ihrer langen Entstehungszeit ein vielgestaltiges Bild musterhafter Arbeiterwohnhäuser des "Krupp'schen Systems". Der Bau von 1 ½- bis 2-geschossigen Koloniehäusern wurde in strenger Reihung an zwei Straßenzügen durch das Kruppscher Baubüro veranlasst. Unter der Leitung Robert Schmohls entstanden ab 1893 aufwendiger gestaltete Haustypen mit Krüppelwalmdächern, Loggien und Fassaden mit schmückenden Putz- und Ziegelelementen. Es gab eine Erweiterung im Norden und Osten.
Die Kolonie Königsgrube, die von 1872 bis 1915 errichtet wurde, besteht aus 250 Gebäuden, die in der Regel als Doppelhäuser mit einem eigenen Eingang und großen Selbstversorgergärten errichtet wurden und sich über eine Fläche von 17 Hektar erstrecken. Die Siedlung verfügt über viele Bauabschnitte mit sehr unterschiedlichen Architekturkonzepten: im ältesten, südlichen Teil waren die Bauten mit traufständigen Ziegel- oder Putzbauten mit Mittelgaube (zum Beispiel 1874) ausgestattet; im mittleren Teil waren die Bergarbeiterhäuser mit aufwändigen Ziegel- oder Putzornamenten (um Jahrhundertwende) ausgeschmückt und die westliche Ergänzung mit giebelständigen Putzgebäuden analog zur Dahlhauser Heide und Beisenkamp in Datteln (1913/14) machte den Abschluss. Die Kolonie diente als Wohnsiedlung für die Bergarbeiter der Zeche Königsgrube. Die Siedlung hat in Entwicklung, Aussehen und Bautypen (Krupp´sches System) Ähnlichkeiten mit der Kolonie Hannover I/II in Herne.