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Sachverhalt:
In Herne-Sodingen befinden sich neben anderen Altlastenflächen die ehemaligen Zechenstandorte Mont-Cenis I/III und Friedrich der Große III/IV. Da hier neben diesen Schachtanlagen auch Kokereien mit ihren Nebengewinnungen betrieben wurden, gehen von diesen Standorten erhebliche Grundwasserverunreinigungen aus. Deshalb wurden vor ca. zehn Jahren Maßnahmen zur Sicherung/ Sanierung dieser Belastungen durchgeführt.
Um zum einen Überblick über die Wirksamkeit dieser Maßnahmen zu bekommen und andererseits die zukünftige Entwicklung der bereits im Untergrund befindlichen Schadstofffahnen beurteilen zu können, hat der Fachbereich Umwelt entsprechende Untersuchungen in Auftrag gegeben. Das Ingenieurbüro Delta-h hat in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Weßling beratende Ingenieure ein detailliertes Grundwassermodell erstellt.
Im Bereich der ehemaligen Zeche Mont-Cenis ist der Schadensherd durch eine Oberflächenabdichtung gesichert worden. Die zwischen Gewerkenstraße und Sodinger Bach liegenden Klärteiche der Schachtanlage sind ebenfalls mittels Oberflächenabdichtung und Schlitzwand (eine andere Form der Spundwand) eingekapselt worden. Damit wurde der Nachschub an Schadstoffen, die das Grundwasser erreichen und belasten können, weitgehend unterbunden. In Zukunft wird sich die Schadstofffahne zwar noch geringfügig ausdehnen, jedoch die Fracht geht entscheidend zurück. Weitere Maßnahmen sind demnach nach jetzigem Erkenntnisstand im Grundwasser nicht erforderlich, da im Umfeld keine Grundwassernutzung stattfindet. Die bereits im Untergrund befindlichen Belastungen können in den nächsten Jahrzehnten einem natürlichen Abbau überlassen werden, der weiter beobachtet werden muss. Bei der Renaturierung des Sodinger Baches muss allerdings der mögliche Eintrag von Restbelastungen in Bezug auf die Gewässerzielwerte bewertet werden.
Schwieriger ist die Situation im Bereich der ehemaligen Zeche Friedrich der Große III/IV zu sehen. Der Schadensherd ist wegen der Überbauung durch das Industriegebiet nicht direkt zugänglich. Die seit dem Jahre 2002 laufende Grundwassersanierung mittels einer Reinigungsanlage ist zwar effektiv, wird aber wegen des hohen Schadstoffpotenzials noch über Jahre hinweg betrieben werden müssen. Hier sind in den nächsten Jahren weitere Maßnahmen erforderlich, da in Zusammenhang mit dem Umbau des Abwassersystems der Emscherregion im Bereich des Landwehrbaches Baumaßnahmen der Emschergenossenschaft zur ökologischen Verbesserung geplant sind. Dies wird auch einen Umbau der vorhandenen Reinigungsanlage nach sich ziehen.
Der Oberbürgermeister
In Vertretung
Terhoeven
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GW-Modellergebnis
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1 | öffentlich | GW Modellergebnis (62 KB) | (212 KB) |