Cookie-Einstellungen
herne.de setzt sogenannte essentielle Cookies ein. Diese Cookies sind für das Bereitstellen der Internetseite, ihrer Funktionen wie der Suche und individuellen Einstellungsmöglichkeiten technisch notwendig und können nicht abgewählt werden.
Darüber hinaus können Sie individuell einstellen, welche Cookies Sie bei der Nutzung von externen Webdiensten auf den Seiten von herne.de zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei Aktivierung Daten, zum Beispiel Ihre IP-Adresse, an den jeweiligen Anbieter übertragen werden können.
herne.de setzt zur Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit das Webanalysetool eTracker in einer cookie-freien Variante ein. Mit Ihrer Zustimmung zum Setzen von eTracker-Cookies können Sie helfen, die Analyse weiter zu verfeinern. Eine Möglichkeit das Tracking vollständig zu unterbinden finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
eTracker:
Readspeaker:
Youtube:
Google Translate:
Homepage / Wirtschaft, Bauen und Wohnen / Stadtplanung und -entwicklung / General Blumenthal / Informationen zum Partizipationsprojekt General Blumenthal

Informationen zum Partizipationsprojekt General Blumenthal

Warum ist Herne eine gute Stadt für ein Pilotprojekt?

Der jahrzehntelange Strukturwandel im gesamten Ruhrgebiet hat sich nicht einheitlich, sondern sehr unterschiedlich vollzogen, sodass dessen Ergebnisse auch regional differenziert betrachtet und eingeordnet werden müssen. Insbesondere das nördliche Ruhrgebiet, mit der Stadt Herne, sieht sich Herausforderungen gegenüber. Als Stadt, die auf eine lange Montan-Industriegeschichte zurückblickt, ist sie unter anderem durch deren Abbau strukturell stark unterfinanziert, wodurch wiederum notwendige Investitionen in öffentliche Daseinsvorsorge erschwert werden.

Damit sinkt auch die Attraktivität des Standortes, die durch fehlende alternative Strukturen, wie beispielsweise Hochschulen/Universitäten oder einen ausgeprägten Industriesektor, zusätzlich noch verschärft wird. Innerhalb des Ruhrgebietes ist hinsichtlich seiner Rahmenbedingungen und der sich daraus ergebenen Handlungsspielräume ein Gefälle ersichtlich, in dem Herne im interkommunalen Vergleich eine gefährdete Position einnimmt.

In den vergangenen Jahren wurden jedoch zunehmend Bestrebungen unternommen, um diese Position positiv zu verändern, wie etwa die erfolgreiche Umsetzung verschiedener Stadtentwicklungsprojekte zeigt (zum Beispiel Shamrockpark). Auch in den Bereichen Klima und Ressourcenschutz, Digitalisierung und Mobilität ist die Stadt Herne sehr stark aufgestellt. Für sie hat sich die Anbahnung und Umsetzung großer Dekadenprojekte als eine erfolgreiche Strategie herausgestellt, um sich kontinuierlich weiter zu entwickeln und Herne im (nördlichen) Ruhrgebiet neu zu positionieren.

Die Stadt Herne orientiert sich am Leitmotiv einer aktiven Bürger*innengesellschaft und misst deshalb einer umfassenden Beteiligung eine hohe Bedeutung zu. Struktur- und Transformationsprozesse stellen große interdisziplinäre Herausforderungen dar, die über lange Zeiträume und nur von vielen Akteur*innen gemeinsam umgesetzt werden können. Bürger*innen frühzeitig in Entscheidungsprozesse mit einzubeziehen ist deshalb für einen nachhaltigen Erfolg von Projekten unabdingbar.

Für einen solchen Beteiligungsprozess bietet sich in Herne die Entwicklung des Geländes der ehemaligen Zeche General Blumenthal an, die eine der spannendsten Industriebrachen ist, die die Metropolregion derzeit zu bieten hat. Als positives Zeichen kann die Ansiedlung von Unternehmen in Herne interpretiert werden. Der Schweizer Bahnkonzern Stadler hat dort ein Instandsetzungswerk errichtet, mit der Firma Mosolf kehrte die Automobilproduktion zurück ins Ruhrgebiet.

Der nächste Schritt soll jetzt auf dem Blumenthal-Gelände erfolgen. In einer zukunftsorientierten Verbindung sollen dort Hochschulforschung, technologische Entwicklung und industrielle Produktion zusammengebracht werden. Das über Jahrzehnte durch hohe Mauern abgeschottete Zechengelände öffnet sich zu den Stadtteilen und wird für Mensch und Natur ökologisch und ökonomisch erschlossen. Wenigstens die Hälfte des 30 Hektar großen Grundstücks wird als Grünfläche (Landschaft, Wald, Gründächer oder Wasserfläche) geplant. Die Stadt Herne sieht aufgrund verschiedener Förderprogramme gute Chancen für eine Finanzierung und Realisierung der wirtschaftlichen und ökologischen Zukunftsgestaltung. Die Besonderheit an dem geplanten Projekt besteht im städtebaulichen Gesamtkonzept, das abschnittsweise realisiert werden kann.

Ein wichtiger Baustein für die Finanzierung ist das Strukturstärkungsgesetz. Es fördert mit Bundesmitteln Kommunen und Regionen, die durch den geplanten Ausstieg aus der Kohleverstromung besonders hart getroffen werden. Hierzu zählt Herne. Außerdem gibt es seit dem 1. Januar 2020 ein gesamtdeutsches Fördersystem für strukturschwache Regionen. Die Bundesregierung organisiert die Regionalförderung neu und stellt damit Mittel nach Bedarf und nicht nach Himmelsrichtungen zur Verfügung. Hierzu zählen fünf Standorte ehemaliger Steinkohlkraftwerke, die im Rahmen des Strukturfördergesetzes bis zum Jahr 2038 mit maximal 262 Millionen Euro gefördert werden. Diese werden exklusiv für Regionen wie das Ruhrgebiet aufgesetzt. In diese neue Förderkulisse soll das Gelände General Blumenthal eingebettet werden.

Wichtige gestalterische Elemente der Blumenthal-Projektidee sind die Tech Hall mit Studiengebäuden, Gebäuden für Unternehmen und Start-Ups sowie Workshops, Institute, zentralen Mensen, Verwaltungen und ein Auditorium. Weit sichtbar sein könnte der Multi-Turm. Hier sind Kongress- und Co-Workingflächen, ein Shared-Service-Center, ein Boardinghouse, ein Hotel, Wohnungen sowie ein Skyclub mit Lounge denkbar. Die sogenannte Passerelle ist multifunktionale Produktionsstätte für High-Tech-Technologien. In einem von Bestandsgebäuden geprägten Bereich wird lokales und regionales Handwerk Platz finden. Alle diese Elemente befinden sich eingebettet in einer großen und von Wasserflächen durchzogenen parkähnlichen Landschaft. Eine weitere Idee ist eine Seilbahn, die das Areal klimafreundlich mit dem Hauptbahnhof Wanne-Eickel und dem ÖPNV in Herne verbindet. Dieser Plan für die Zechenbrache soll die "Techno Ruhr International" unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten zur ersten Adresse für Wirtschaft 4.0 im Ruhrgebiet machen.

Die hier beschriebene Projektidee berührt verschiedene Interessenslagen, sodass sie sich aus Sicht der Stadt Herne sehr gut als Modellkommune für einen groß angelegten Beteiligungsprozess anbietet.

Die Stabsstelle "Zukunft der Gesellschaft" ist im Büro des Oberbürgermeisters der Stadt Herne verortet. Für die Umsetzung des geplanten Projektes ist sie aus mehreren Gründen prädestiniert: mit ihren übergreifenden Schwerpunkten Bürger*innenbeteiligung und soziale Quartiersentwicklung bietet sie inhaltlich viele Anknüpfungspunkte, die die nachhaltige Stärkung der Zivilgesellschaft zum Ziel haben. Damit können Synergieeffekte und Erfahrungen aus verschiedenen konzeptionellen Vorhaben genutzt werden.

Mit ihren fünf Mitarbeiter*innen ist die Stabsstelle darüber hinaus erfahren in der Projektarbeit und der Zusammenarbeit mit verschiedenen gesellschaftlichen Akteur*innen. Verschiedene Interessen und Perspektiven zusammenzubringen und diese zum Erfolg der Stadt Herne so miteinander in Einklang zu bringen, dass alle Beteiligten teilhaben können, ist eines ihrer Hauptanliegen. Dafür kann sie auf bereits bestehende Netzwerke zurückgreifen.

Letztlich fungiert die Stabsstelle sowohl inhaltlich als auch organisatorisch als Bindeglied aller Beteiligten und stellt eine Verbindung zwischen diesen her. Die direkte Anbindung an das Büro des Oberbürgermeisters gewährleistet, dass Entscheidungen und Absprachen zeitnah getroffen werden können.

Dr. Christina Rentzsch (Inhaltliche Begleitung)
Leiterin Stabsstelle "Zukunft der Gesellschaft" im Büro des Oberbürgermeisters

Alina Kämper
Referentin "Koordination und Repräsentation" im Büro des Oberbürgermeisters

Carolin Wolter
Mitarbeiterin Dezernat V | Geschäftsstelle Städteregion Ruhr 2030

E-Mail: beteiligung-blumenthal@herne.de

2022-02-08