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Meldung vom 05. Dezember 2025

Herne wird mit Projekt „Catch the Light – build bridges“ Teil der Kulturbiennale Manifesta 16

Die Stadt Herne wird 2026 Teil der europäischen Kulturbiennale Manifesta 16 sein. Das ist das erfreuliche Ergebnis des „Open Calls“, der am Donnerstag, 4. Dezember 2025, in der St. Gertrud Kirche in Essen stattfand. Dort wurden erstmals alle ausgewählten Projekte aus dem Ruhrgebiet vorgestellt. Im Beisein des Oberbürgermeisters Dr. Frank Dudda wurde auch Hernes Beitrag dem internationalen Publikum präsentiert.

Das Stadtoberhaupt betonte die Bedeutung der Manifesta für die kulturelle Entwicklung des Ruhrgebiets: „Die europäische Kulturbiennale wird den Blick auf das Ruhrgebiet lenken, auf die Potentiale und auf das, was notwendig ist für die Zukunft und den Wandel. Wir in Herne sind Bestandteil des offiziellen Programms und haben jetzt die Chance, im nächsten Jahr Wanne ins Schaufenster zu stellen. Das wird in ganz Europa wahrgenommen. Jetzt gilt es, daran zu arbeiten, wirklich viele Menschen bei unseren Veranstaltungsreihen begrüßen zu können. Ein größeres Scheinwerfe rlicht lag auf Wanne in den letzten Jahren nicht.“

Für Herne bringen Pottporus e.V. mit der Jugendkunstschule und dem Herner Künstlerbund mit „Catch the Light – build bridges“ (auf Deutsch: „Fang das Licht – bau Brücken“) ein Projekt ein, das künstlerische Praxis, soziale Teilhabe und urbane Transformation zusammenführt. Im Zentrum steht die Christuskirche in der Wanner Innenstadt mit ihrem Umfeld. Sie wird im kommenden Jahr zu einem offenen Labor für Kunstformen wie Tanz, Literatur und Lichtkunst. Gleichzeitig entsteht ein Begegnungsraum für Nachbarschaft, Jugend und internationale Stadtgesellschaft.

Das Herner Projekt wurde von Pottporus e.V. gemeinsam mit zahlreichen lokalen Partner*innen entwickelt. Es zeigt, wie offen gestaltete kulturelle Räume neue Allianzen im Stadtteil schaffen können. Die Christuskirche Wanne wird von einem traditionell religiösen Ort zu einem interkulturellen Treffpunkt und zu einem sichtbaren Symbol für demokratische Teilhabe. Wichtig sind in diesem Zusammenhang auch die Formate der Jugendpartizipation. Junge Menschen werden aktiv an der Gestaltung der Manifesta beteiligt und entwickeln ihre eigenen künstlerischen und gesellschaftlichen Impulse. Mit „Catch the Light – build bridges“ wird zugleich die geplante Entwicklung des Urban Arts District Wanne ergänzt. Die dort punktuell bereits sichtbare Transformation zu einer Bildungs- und Kulturmeile wird durch die Manifesta weiter gestärkt und international vernetzt. Die Stadt wird im kommenden Jahr fortlaufend über Programm und Beteiligungsmöglichkeiten informieren. Die Manifesta soll für die Bürgerschaft eine Einladung sein, Herne aktiv mitzugestalten und neue Formen von Nachbarschaft gemeinsam zu erleben. Folgende Bausteine aus dem vielfältigen Programm werden hier exemplarisch vorgestellt:

Catch the Light – Malprozess der Kirchenfenster

Gemeinsam mit der Jugendkunstschule und dem Künstlerbund entsteht ein kollektives Kunstwerk. Die farbigen Fenster der Christuskirche werden als Inspiration genutzt und auf den Kirchenboden übertragen. Die entstandenen Kunstwerke sollen später ausgestellt werden.

Light Graffiti

Mit Lichtquellen wie Taschenlampen und LED-Stäben entstehen in diesem Projekt von Pottporus in und um die Christuskirche interaktive Installationen, die Kunst, Fotografie und Technologie verbinden.

Future- und Lightband

Ein gemeinschaftlich von Gästen und Bürgerschaft gestaltetes kreatives Licht- und Zukunftsband verbindet den Hauptbahnhof und die Kirche als sichtbares Symbol von „ankommen und bleiben“, Brücken bauen und neue Wege finden.

Workshop unter Palmen

In Herne gibt es eine ausgeprägte Kinder- und Jugendpartizipation, das Kinder und Jugendparlament (KiJuPa). Jährlich wird vom KiJuPa in Kooperation mit dem Jugendministerium des Landes NRW der „Workshop unter Palmen“ in der Akademie Mont Cenis organisiert. Im Jahre 2026 wird dieser unter dem Motto „Building bridges“ als Programmpunkt der Manifesta 16 gestaltet.

Light-Dancetheater

Jugendliche entwickeln ein experimentelles Tanztheaterstück unter Leitung von Pottporus und dem Emscherland-Akkordeon-Orchester. Upcycling für die Bühnenbilder setzt ein ökologisches Statement. Öffentliche Proben in und vor der Christuskirche machen den Entstehungsprozess für die Stadtgesellschaft transparent.

Das ist die Manifesta

Die Manifesta ist eine europäische Biennale für zeitgenössische Kunst. Sie wurde Anfang der neunziger Jahre gegründet, um künstlerische Antworten auf gesellschaftliche Entwicklungen in Europa zu erproben. Alle zwei Jahre findet sie in einer anderen Stadt statt. Die Gastgeberregion wird dabei zum Labor für neue Formen urbaner Kultur und partizipativer Prozesse. Für die 15. Ausgabe waren 2024 die Stadt Barcelona und zehn weitere Städte in Katalonien Gastgeberregion. 2026 wird die Manifesta erstmals im Ruhrgebiet realisiert. Die Region stellt von Juni bis Oktober ihre Transformationskraft unter Beweis. Die Biennale versteht das Ruhrgebiet als zusammenhängenden urbanen Raum und ruft Kommunen, Institutionen und Initiativen dazu auf, gemeinsam an Zukunft.

  • Impressionen von der Vorstellung der Projekte. Foto: Anton Vichrov
  • Impressionen von der Vorstellung der Projekte. Foto: Tobias Kindel, Stadt Herne
  • Impressionen von der Vorstellung der Projekte. Foto: Tobias Kindel, Stadt Herne
Details der Meldungen
2017-04-26