Der Masterplan Wasserlagen soll als planerische Grundlage für die räumliche Entwicklung an Emscher und Rhein-Herne-Kanal dienen. Er nimmt ein breites Themenfeld in den Blick: Neben Wohn- und Wirtschaftsflächenpotenzialen werden auch die Themen Freizeit und Mobilität sowie Umwelt- und Freiraumbelange behandelt.
Am 22. Juni 2022 fand im Volkshaus Röhlinghausen die Ergebnispräsentation des Nutzungs- und Strukturkonzeptes für die Herner Wasserlagen statt. Nach der Begrüßung durch Herrn Oberbürgermeister Dr. Dudda stellte das externe Planungsteam („CITYFÖRSTER architecture+urbanism, freiwurf landschaftsarchitekturen und PLANKOKM“) die zentralen Ergebnisse einem breiten Publikum vor. Wie bereits in vorausgegangenen Beteiligungsveranstaltungen bestand ausführliche Gelegenheit zur Diskussion. Nach der Sommerpause ist eine Einbringung des Konzepts in die bürgerschaftlichen Gremien geplant. Im weiteren Verlauf soll die Planung für Schlüsselbereiche in städtebaulichen und landschaftsplanerischen Rahmenplanungen weiterentwickelt und konkretisiert werden.
Zu Beginn des Prozesses stand die Erarbeitung möglicher Denkrichtungen der räumlichen Entwicklung. Durch kontextuelle Vernetzung in Richtung verschiedener Nutzungsszenarien wurden Zukünfte des Planungsraums erkannt und entworfen. Hierdurch konnte der Blick für die Qualitäten der Wasserlagen geschärft werden. Als Produkt dieser ersten Entwurfsphase entstanden drei Denkrichtungen, die in zwei Konzeptionsworkshops mit der Öffentlichkeit und politischen Mandatsträgern diskutiert wurden.
Auf Basis der Rückmeldungen in den Konzeptionsworkshops wurden die Denkrichtungen konzeptionell miteinander verbunden und zum Nutzungs- und Strukturkonzept ausgearbeitet. Es zeigt auf, wie sich die Teilräume in Wasserlage mittel-bis langfristig weiterentwickeln und nutzen lassen. Räumlich und programmatische Bausteine verbinden sich zu einer strategischen Gesamtperspektive für die Herne Wasserlagen. Die Pläne haben dabei den Charakter eines Raumbilds und haben weder den Anspruch auf Parzellenschärfe noch auf vollständige Umsetzbarkeit.
Die Kraftfelder übersetzen das Nutzungs- und Strukturkonzept in räumlich grob zugeordnete und thematisch gegliederte Impulse für die Transformation des Planungsraums. Sie beantworten damit die Frage, welche Schwerpunkte in der Stadtentwicklung gesetzt werden, welche thematische Ausrichtung der Teilräume richtungsweisend ein soll.
Zur Priorisierung in der stadtplanerischen Bearbeitung dienen drei sogenannte Schlüsselbereiche der Weiterentwicklung und Transformation der Herner Wasserlagen. Vorzugsweise innerhalb dieser Bereiche soll die umsetzungsorientierte Konkretisierung durch Rahmenpläne erfolgen.
Ergebnispräsentation Masterplan Wasserlagen (PDF, 96.088 KB)
Sarah Westhoff
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Peter Rogge
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Gerade für Städte im Strukturwandel besteht durch die Umnutzung (meist) industriell geprägter Wasserlagen die einzigartige Chance, neue Lagequalitäten für das Wohnen und Arbeiten zu etablieren. Eine Öffnung zum Wasser, verbunden mit der Qualifizierung von Wegeverbindungen und Aufenthaltsräumen, trägt ferner zur Erhöhung der Freizeit- und Erholungsfunktion einer Stadt bei.
Mit dem Masterplan Wasserlagen soll eine nutzungsorientierte Entwicklungsperspektive für Emscher- und Kanalraum erarbeitet werden. Neben Wohn- und Wirtschaftsflächenpotenzialen soll der Masterplan ebenso die Themen Freizeit und Mobilität sowie Umwelt- und Freiraumbelange behandeln. Eine Qualifizierung der blau-grünen Infrastruktur trägt zur Erholungs- und Freizeitfunktion der Stadt bei und kann ebenso ökologischen Zielen der Stadtentwicklung sowie der Klimaanpassung gerecht werden.
Der Masterplan dient als mittel- bis langfristiges Rahmenkonzept und bündelt Entwicklungsabsichten im Emscher- und Kanalraum. Er entwirft die Struktur, Zonierung und Organisation des Planungsraums und bereitet städtebauliche Impulse vor.
Der Planungsraum wird im Norden durch die Stadtgrenze und im Süden durch die A 42 begrenzt. Er umfasst etwa 12 Quadratkilometer. Dies entspricht knapp einem Viertel des Herner Stadtgebiets.