Das Gesundheitswesen ist mit mehr als 8.000 Beschäftigten ein großer Arbeitgeber in der Stadt und für die wirtschaftliche Entwicklung Hernes von besonderer Bedeutung. Darüber hinaus stärkt die Branche auch die Qualität Hernes als Wohnstandort. Die bereits heute schon sehr gut aufgestellte Versorgungslandschaft gewinnt in der Zukunft weiter an Bedeutung: Vor allem aufgrund der demografischen Entwicklung wird die Nachfrage nach medizinischen und gesundheitsbezogenen Produkten und Dienstleistungen künftig weiter steigen. Das schafft Wachstumschancen für die Branche und positive Effekte für den Standort. Dabei muss die derzeitige Versorgungsqualität bei einem gleichzeitig wachsenden Bedarf an Fachkräften sichergestellt werden.
Bereits heute zeichnet sich auch in Herne – insbesondere im Pflegebereich (und hier vor allem in der Altenpflege) – ein erheblicher Mangel an Fachkräften im Gesundheitswesen ab. Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität von Gesundheitsberufen (Verbesserung von Arbeitsbedingungen und Vergütungsstrukturen), die Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland, die Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze oder gezielte Angebote der Berufsorientierung und Vermittlung von Schulabgängern in den gesundheitsbezogenen Arbeitsmarkt können nur mit einer flächendeckenden Zusammenarbeit vieler Akteure gelingen.
Technischer Fortschritt und Digitalisierung schaffen auch im Gesundheitswesen stetig neue Anwendungen und Möglichkeiten, sowohl in der Diagnostik als auch im Bereich von Therapie und Pflege. Damit Innovationen zur Anwendung kommen, müssen auch vor Ort die Voraussetzungen stimmen. Neben einer adäquaten (digitalen) Infrastruktur ist insbesondere die Vernetzung der medizinischen Praxis mit Wissenschaft und Unternehmen von Bedeutung. Dabei sind Schulungs- und Fortbildungsmöglichkeiten eine Grundlage für den Transfer von Wissen in die Praxis. Als Teil der Wissensmetropole Ruhr verfügt Herne über eine große räumliche Nähe sowie gute Anbindung zu einer Vielzahl innovationstragender Akteure in der Region. Mit der Hochschule für Gesundheit in Bochum und dem Ausbildungscampus der St. Elisabeth-Gruppe in Börnig wurde die Landkarte gesundheitsbezogener Innovations- und Lernorte im Ruhrgebiet jüngst um zwei neue Fixpunkte ergänzt.
Das Gesundheitswesen ist der größte Arbeitgeber in Herne und ein Aushängeschild der Stadt. Zwei konfessionelle Krankenhausträger bieten in ihren Krankenhäusern Medizin der Spitzenklasse an: Die St. Elisabeth Gruppe und die Evangelische Krankenhausgemeinschaft Herne – Castrop-Rauxel.
https://inherne.net/die-gross-baumeister/
Der im Jahr 2019 eröffnete Ausbildungscampus der St. Elisabeth-Gruppe versteht sich auch als Antwort auf den sich abzeichnenden Fachkräftemangel im Gesundheitswesen. Auf dem Gelände an der Widumer Straße werden zukünftig insgesamt 1.270 junge Menschen ausgebildet – zu Hebammen, Krankenpflegern, Kinderkrankenpflegern, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Operationstechnischen Assistenten, Altenpflegern und Pflegeassistenten. Damit steigert die Gruppe die Zahl ihrer Ausbildungsplätze um 750 und stellt 30 zusätzliche Lehrkräfte ein.
https://inherne.net/st-elisabeth-gruppe-eroeffnet-campus-fuer-gesundheitsberufe/
Die Klinik für Thoraxchirurgie am Evangelischen Krankenhaus Herne ist bundesweit die erste Einrichtung ihrer Art, die im Jahr 2020 mit dem Qualitätssiegel „Exzellenzzentrum für Thoraxchirurgie“ ausgezeichnet wurde. In der im Jahr 2018 erweiterten Spezialklinik werden jährlich über 2.000 Operationen durchgeführt und mehr als 14.000 Patienten ambulant betreut. Hinzu kommen über 3.000 Bronchoskopien.
http://thoraxzentrum-ruhrgebiet.de/
https://inherne.net/evk-eroeffnet-erweiterung-des-thoraxzentrums/
Mit dem Rheumazentrum Ruhrgebiet befindet sich in Herne die bundesweit größte hochspezialisierte rheumatologische Fachklinik. Die Einrichtung eines eigenen Lehrstuhls hat das Haus weiter aufgewertet.
https://www.rheumazentrum-ruhrgebiet.de/home.html
https://inherne.net/rheuma-klinik/