Wie bewegen sich die Bürger*innen künftig durch die Stadt? Und welche Verkehrsmittel nutzen sie dabei? Wie kann der öffentliche Raum so gestaltet werden, dass er für alle funktioniert? Der erste Mobilitätssalon in Herne-Mitte bot am Montag, 23. Juni 2025, die Gelegenheit, genau das zu diskutieren – und mitzugestalten.
Dazu waren Bürger*innen ins Stadt Forum in den Neuen Höfen eingeladen, um zu erfahren, wie die Stadt Herne die Weichen für die Mobilität und den Verkehr von morgen stellt. Ziel der Mobilitätswende ist es, allen Menschen in Herne mehr Auswahl und bessere Möglichkeiten zu bieten, sich flexibel und klimafreundlich durch die Stadt zu bewegen.
Stadtrat Stefan Thabe, der auch für den Fachbereich Tiefbau und Verkehr sowie Umwelt und Stadtplanung zuständig ist, richtete einige Begrüßungsworte an die Anwesenden. „Es wird Veränderungen geben in Herne-Mitte. Wir haben mit dem Funkenberg-Quartier und der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung die Chance auf eine sehr positive Entwicklung für die Stadt.“ Es sei aber blauäugig zu sagen, dass das keinen Einfluss auf die Entwicklung der Mobilität nehmen werde, führte Thabe weiter aus. „Da kommen viele Menschen hin und es entwickeln sich neue Mobilitätsbedarfe. Die zentrale Frage ist, wie wir das steuern können.“
Peter Sternemann, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Tiefbau und Verkehr, stellte im Anschluss zahlreiche Maßnahmen vor, mit denen die Stadt Herne die Mobilitätswende schon jetzt flankiert oder zukünftig flankieren wird. Es ging unter anderem um die Stärkung des Radverkehrs durch Fahrradstraßen sowie die Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) durch den weiteren Ausbau barrierefreier Haltestellen.
Die Erhöhung der Verkehrssicherheit zum Beispiel auf Schulwegen durch das Einrichten von Elternhaltestellen steht ebenso im Fokus wie der weitere Ausbau der Mobilitätsangebote. Beispielhaft sei hier das Leihradsystem genannt, welches in Zukunft mehr Stationen im Stadtgebiet erhält. Ein weiteres Thema ist die gerechtere Aufteilung der Verkehrsfläche. Peter Sternemann nannte als Beispiel den „kleinen“ Hölkeskampring, der im Bereich des Stadtteilzentrums H2Ö dem Autoverkehr größtenteils entzogen und als Fuß- und Radwegeverbindung sowie als Entree zum H2Ö neugestaltet wurde.
Auf dem ersten Mobilitätssalon wurde auch die neue Homepage zum Thema Mobilitätswende in Herne vorgestellt, die unter www.herne-mobil.de alle Beteiligungsmöglichkeiten, Informationen und Projekte zum Thema bündelt. Dort ist auch die Online-Beteiligung zu finden, an der möglichst viele Bürger*innen teilnehmen sollen. Es geht darum, wie und wo sie in Herne-Mitte unterwegs sind und welchen Verbesserungsbedarf sie dabei sehen.
Am Ende des zweistündigen Mobilitätssalons sollten die Bürger*innen ihr eigenes Mobilitätsverhalten einschätzen und an einer Staffelei mit kleinen Klebezetteln bewerten. Eine wichtige und selbstkritische Einschätzung eines Bürgers oder einer Bürgerin: „Ich fahre zu viel Auto.“ Die ersten Denkanstöße wurden durch die Veranstaltung also bereits gegeben.