Auf dem Holthauser Friedhof in Herne Sodingen erinnert eine Gedenkstätte an die Opfer schwerer Grubenunglücke auf der Zeche Mont-Cenis bis 1939 und im Jahr 1965. 2025 jährt sich das Grubenunglück mit dem verheerenden Brand auf der Sodinger Zeche Mont-Cenis zum sechzigsten Mal. Aus diesem Anlass hat der Fachbereich Stadtgrün der Stadt Herne den Bereich rund um das Denkmal umfassend neugestaltet.
Neun Bergleute waren bei dem Grubenunglück vor 60 Jahren gestorben. Bezirksbürgermeister Mathias Grunert sagte anlässlich der Vorstellung der Gedenkstätte am Donnerstag, 10. Juli 2025: „Wir sind froh gewesen, dass von Stadtgrün der Impuls kam, das hier ordentlicher zu gestalten, weil sowieso einige Wege auf dem Friedhof neu gemacht wurden. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur.“ Zu den weiteren Anwesenden gehörten Fachbereichsleiter Stadtgrün David Hucklenbroich, Sascha Fox vom Fachbereich Stadtgrün sowie Vertreter*innen der Bergmannunterstützungsvereine und der Bezirksvertretung Sodingen.
„Wir haben jetzt hier einen barrierefreien Zugang und eine sehr einladende Gestaltung, die dem Denkmal auch gerecht wird. Die hochwertige Naturstein-Pflasterfläche passt sehr gut zum Sandstein am Denkmal und zum Gesamteindruck“, erläuterte David Hucklenbroich. Im Rahmen der Maßnahme wurde der Zugang zur Gedenkstätte mit einer wassergebundenen Wegedecke barrierefrei ausgebaut. Der Platz vor dem Denkmal hat eine deutliche Aufwertung erfahren. So wurde die ehemalige kleine Betonplattenfläche durch ein großzügiges Natursteinpflaster ersetzt. Dabei kam aus Gründen der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit Naturstein zum Einsatz, der aus dem Bestand früherer städtischer Bauprojekte von Stadtgrün stammt.
Zur besseren Einbindung in das Gesamtbild wurden die großflächigen Rhododendronbüsche im Hintergrund fachgerecht zurückgeschnitten. Sie bilden nun eine grüne Kulisse für das Denkmal. Die vorgelagerte Rasenfläche wurde neu aufbereitet und eingesät. Ergänzt wird das Bild durch einen Blühstreifen, der zur Förderung der biologischen Vielfalt und zum Erhalt der Biodiversität beiträgt.
Mit der behutsamen Umgestaltung wird nicht nur der Opfer der Grubenunglücke würdig gedacht – die Anlage ist zugleich Ausdruck eines lebendigen Gedenkens an die lange Bergbautradition der Stadt Herne und an die Menschen, die durch ihre Arbeit auf der Zeche ihren Lebensunterhalt verdient haben.
Am Dienstag, 22. Juli 2025, um 11 Uhr, findet eine Gedenkveranstaltung anlässlich des 60. Jahrestags des Grubenunglücks statt. Treffpunkt ist an der Trauerhalle des Holthauser Friedhofs, an der Friedhofstraße.
Das Ehrenmal ist mit der Bezeichnung „Begräbnisstätte der Opfer der Arbeit“ von der Harpener-Bergbau Aktiengesellschaft 1939 errichtet worden. Es handelt sich um ein langgestrecktes Steinmonument, welches auf einem Ziegelsockel aufsetzt. Die Sichtseiten bestehen aus Quadern aus Ruhrsandstein. Der Mittelteil des Ehrenmals ist eingezogen; dort ist eine Tafel aus Sandstein angebracht, die als Inschrift die Namen der Toten trägt. Auf pfeilerartigen Verbreiterungen sind rechts und links der Tafel Schalen aus Stein aufgesetzt. Die Grabfelder sind nicht mehr vorhanden. Vom ursprünglichen Baumbestand sind noch Teile sichtbar.