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Meldung vom 24. Oktober 2025

Starkregen und Hitze trotzen

Die Stadt Herne hat zusammen mit anderen Kommunen das „Positionspapier klimaresiliente Gewerbegebiete“ der Zukunftsinitiative Klima.Werk unterzeichnet. Es ist ein Bekenntnis, das Thema über gesetzliche Vorgaben hinaus in den Fokus zu nehmen. Inhalt sind Standards für eine klimarobuste Entwicklung von neuen und bestehenden Gewerbeflächen.

Gewerbegebiete nehmen in der Industrieregion zwischen Emscher, Lippe und Ruhr einen großen Raum ein. Wer in einer Firma in einem Gewerbegebiet arbeitet, spürt auch dort die Folgen des sich verändernden Klimas. Diese Flächen sind deshalb Teil der Lösung beim notwendigen klimarobusten Umbau von Städten: Um Hitzebelastung zu mildern, sind auch zwischen Industrie- oder Lagerhallen, Werkstätten und Bürogebäuden Schatten spendende Bäume oder begrünte Fassaden wichtig. Um das Risiko von Überflutungen durch Starkregen zu reduzieren, sollte es auch in Gewerbegebieten Retentionsflächen und Möglichkeiten zur Versickerung von Niederschlag geben.

„Wir müssen das große Potenzial zum klimaresilienten Umbau nutzen, das in den Gewerbeflächen in der Region steckt“, sagt Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft/Lippeverband. Die beiden Wasserwirtschaftsverbände sind Teil der Zukunftsinitiative Klima.Werk, in der gemeinsam an der Schwammstadt gearbeitet wird, einer Strategie für Klimaanpassung. „Am Umbau von öffentlichen und privaten Infrastrukturen führt kein Weg vorbei. Wir unterstützen Unternehmen dabei, Maßnahmen auf ihrem Firmengelände umzusetzen und so auch teure Schäden zu vermeiden. Die Standards für klimaresiliente Gewerbegebiete liefern die Grundlage“, so Uli Paetzel weiter.

Gesunde und konkurrenzfähige Arbeitsstandorte

„Unser Ziel ist es, gesunde und konkurrenzfähige Arbeitsstandorte und -bedingungen durch blau-grüne Infrastruktur in Gewerbegebieten zu schaffen“, sagt Dr. Markus Bradtke, Stadtbaurat aus Bochum, stellvertretend für die Dezernent*innen der beteiligten Klima.Werk-Städte. „Mehr Grün und mehr Wasserflächen sorgen auch in Gewerbegebieten für eine bessere Aufenthaltsqualität. In einer solchen Umgebung ist das Arbeiten angenehmer.“

Starke Flächenversiegelung verstärkt Klimawandel-Folgen

Klaus Müller, Technischer Beigeordneter der Stadt Bottrop, weist ebenfalls stellvertretend für die anderen Netzwerk-Kommunen auf ein Kernproblem hin: „Die starke Flächenversiegelung in unserer Region verschärft die Folgen des fortgeschrittenen Klimawandels: Starkregen hat keinen Platz zu versickern und Hitzeperioden wirken sich negativer aus, weil sich bebauter und versiegelter Raum aufheizt. Die Neuversiegelung von Flächen, auch in Gewerbegebieten, müssen wir daher so gering wie möglich halten.“

Vorrang von Flächenrecycling

Zu den Standards für zukunftsfähige Gewerbeflächen zählt deshalb der Vorrang von Flächenrecycling vor Neuversiegelung. Kommunen im Klima.Werk haben sich außerdem darauf geeinigt, dass der Umgang mit Niederschlagswasser von Beginn an bei neuen Gewerbegebieten geplant werden muss. Dazu sollte eine natur- und ortsnahe Regenwasserbewirtschaftung umgesetzt werden. Bei der fließt das anfallende Regenwasser nicht in die Kanalisation, sondern kann versickern, verdunsten oder wird in ein natürliches Gewässer abgeleitet. In bestehenden Gebieten soll die nachträgliche Abkopplung von Regenwasser von der Kanalisation gefördert werden. Ein weiterer Standard: Gewerbegebiete werden durchgrünt, die Voraussetzungen dafür (auch an Gebäuden) sind zu schaffen und zu planen.

Berücksichtigung bei folgenden Punkten

Um das gelebte Praxis werden zu lassen, berücksichtigen die Kommunen diese Standards bei folgenden Punkten:

  • bei der Änderung und Aufstellung von Bauleitplänen (zum Beispiel durch die Festsetzung hochwertiger Begrünungsanteile auf den Flächen)
  • in der Regelung städtebaulicher Verträge
  • in der Ausgestaltung von Grundstückskaufverträgen
  • bei Gesprächen zur Ansiedlung neuer gewerblicher Nutzungen
  • in der Aufstellung von Gewerbegebiets-Gestaltungssatzungen
  • durch das Schaffen und Nutzen von Förderanreizen für die klimaresiliente Gestaltung
  • durch Fachberatung für Unternehmen
  • durch die Kommunikation monetärer Vorteile einer klimaresilienten Gestaltung

Die Zukunftsinitiative Klima.Werk

In der Zukunftsinitiative Klima.Werk arbeiten Emschergenossenschaft und Lippeverband gemeinsam mit Städten der Emscher-Lippe-Region an einer wasserbewussten Stadt- und Raumentwicklung, um die Folgen des Klimawandels abzumildern und die Lebensqualität in den Quartieren zu steigern.

Der blau-grüne Umbau startete 2005 mit der Zukunftsvereinbarung Regenwasser (ZVR) von Emschergenossenschaft, Emscher-Kommunen und dem Land NRW und entwickelte sich 2014 zur Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ weiter, jetzt Zukunftsinitiative Klima.Werk.

Unter dem Dach des Klima.Werks wird das Ruhrkonferenz-Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ des Landes Nordrhein-Westfalen umgesetzt, an dem sich seit 2020 alle Wasserverbände der Region beteiligen. Die Förderkulisse des Projekts umfasst das Gebiet des Regionalverbandes Ruhr (53 Städte und Gemeinden).

In den klimafesten Wandel sollen bis 2030 rund 250 Millionen Euro investiert und in ausgewiesenen Gebieten 25 Prozent der befestigten Flächen abgekoppelt und die Verdunstungsrate um 10 Prozentpunkte gesteigert werden. Die Serviceorganisation der Zukunftsinitiative bei Emschergenossenschaft und Lippeverband setzt mit den Städten die Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung um. Weitere Informationen (auch zu Förderung von Projekten) gibt es unter www.klima-werk.de .

  • Stadtrat Stefan Thabe unterzeichnet auf dem Positionspapier. Foto: Jannis Reichard, Emschergenossenschaft und Lippeverband.
Details der Meldungen
2017-04-26