Das Netzwerk Kinderschutz der Stadt Herne hat sich in den vergangenen Wochen intensiv mit den unterschiedlichen Sichtweisen im Kinderschutz befasst. Ziel war es, die interdisziplinäre Zusammenarbeit weiter zu stärken und das gemeinsame Verständnis für die vielfältigen Dynamiken und Herausforderungen zu vertiefen.
„Vorbereitend auf die interdisziplinäre Fallwerkstatt haben wir uns im Netzwerk Kinderschutz intensiv mit den unterschiedlichen Perspektiven auseinandergesetzt“, erläutert Martina Göhring, Koordinatorin des Netzwerks. „Dabei erhielten wir durch verschiedene Referentinnen und Referenten wertvolle fachliche Impulse, die die Vielschichtigkeit des Kinderschutzes verdeutlichen.“ Im Mittelpunkt standen die Perspektiven des Kindes, der Familie als System sowie der beteiligten Fachkräfte. Diskutiert wurde unter anderem, wie Kinder ihre Situation erleben, welche Belastungen und Ressourcen innerhalb einer Familie bestehen und wie Fachkräfte ihre jeweiligen Rollen und Verantwortlichkeiten klar, aber kooperativ ausgestalten können.
Zuletzt beleuchtete Volker Schattenberg von der Brücke Dortmund e.V. die Täterperspektive und trug damit zu einem umfassenderen Verständnis der Zusammenhänge im Kinderschutz bei. Über das Netzwerk Kinderschutz konnten zudem Materialien und Fortbildungen finanziert werden, die Fachkräften in den Bereichen Allgemeiner Sozialer Dienst, Kindertagesstätten, Schulen und Jugendförderung zugutekommen. „Durch den fachlichen Austausch und die Impulse aus den unterschiedlichen Professionen haben wir unser Verständnis weiter vertieft. Diese Auseinandersetzung bildet eine wichtige Grundlage für die bevorstehende interdisziplinäre Fallwerkstatt, in der das gewonnene Wissen in die gemeinsame Fallanalyse und Entscheidungsfindung einfließt“, so Göhring abschließend.