Der Herner Mädchenarbeitskreis hat einen Aktionstag für Schülerinnen veranstaltet: 88 Mädchen ab 13 Jahren nahmen am Donnerstag, 13. November 2025, im Stadtteilzentrum H2Ö am „MAIKE-Day“ teil. Es wurden wieder verschiedene Workshops und Projekte zum Mitmachen geboten. Das Motto lautete „Ich bin (un)sichtbar!“.
„Diese Veranstaltung soll ein Safe Space für euch sein“, erklärte Melanie Kampa, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Herne, den Teilnehmerinnen zu Beginn. „Wir wollen hier einen Raum schaffen, wo ihr auch andere Fragen über sensible Themen als in der Schule stellen könnt, ohne Jungs oder Lehrer*innen.“
„Heute geht es darum, auch ernste Themen sichtbar zu machen, die in unserer Gesellschaft nicht immer gerne angesprochen werden. Hier könnt ihr mit allem, was euch ausmacht, sein und das gemeinsam besprechen“, richtete Stadträtin Stephanie Jordan das Wort an die Anwesenden.
Mit einem Poetry Slam von Leonie Wolfrum, Schülerin des Otto-Hahn-Gymnasiums, mit dem Titel „Jeder oder doch kein Mann“ und viel Applaus endete die Begrüßung.
Die Mädchen von fünf verschiedenen Herner Schulen hatten im Anschluss die Möglichkeit, zwei von insgesamt fünf Workshops auszuwählen und dabei neue Fähigkeiten zu entdecken und Neues zu lernen. Themen waren unter anderem der Umgang mit Künstlicher Intelligenz, Verhütung und die Stärkung des Selbstvertrauens. In einem Tanzworkshop zu „One Billion Rising“ wurde eine Choreographie einstudiert. Dieser weltweite Tanzflashmob setzt jedes Jahr am 14. Februar ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Gleichzeitig hatten die Schülerinnen dort die Gelegenheit, über toxische Beziehungen zu sprechen.
Ein künstlerisches Statement konnten die Teilnehmerinnen beim Besprühen von Schuhen mit roter Farbe setzen. Mit jedem Paar soll an eine Frau erinnert werden, die Opfer eines Femizids geworden ist. Die Schuhe werden zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ am Mittwoch, 25. November 2025, um 15 Uhr im LWL-Museum für Archäologie und Kultur, Europaplatz 1, ausgestellt.
Nach den Workshops konnten sich die Schülerinnen kreativ ausleben, zum Beispiel bei der Gestaltung einer Collage oder von Message-Armbändern. Stände der Beratungs- und Kontaktstelle „Schattenlicht“, der Familien- und Schulberatungsstelle der Stadt Herne und der Hilfsorganisation „Weißer Ring“ informierten über Unterstützungsmöglichkeiten während der Veranstaltung.