Cookie-Einstellungen
herne.de setzt sogenannte essentielle Cookies ein. Diese Cookies sind für das Bereitstellen der Internetseite, ihrer Funktionen wie der Suche und individuellen Einstellungsmöglichkeiten technisch notwendig und können nicht abgewählt werden.
Darüber hinaus können Sie individuell einstellen, welche Cookies Sie bei der Nutzung von externen Webdiensten auf den Seiten von herne.de zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei Aktivierung Daten, zum Beispiel Ihre IP-Adresse, an den jeweiligen Anbieter übertragen werden können.
herne.de setzt zur Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit das Webanalysetool eTracker in einer cookie-freien Variante ein. Mit Ihrer Zustimmung zum Setzen von eTracker-Cookies können Sie helfen, die Analyse weiter zu verfeinern. Eine Möglichkeit das Tracking vollständig zu unterbinden finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
eTracker:
Readspeaker:
Youtube:
Google Translate:

Samstag, 3. Dezember 2022

Weihnachten in Finnland

Weihnachtszeit, Winterzeit, klirrendkalte, sternenklare Nächte, rieselnder Schnee, ... wie feiert man Weihnachten eigentlich in Finnland? Wir verraten es Ihnen!

Finnische Weihnachten

Hier in Deutschland wünscht man sich gegenseitig an Heilig Abend Frohe Weihnachten.

Auf Finnisch wünscht man sich »Hauskaa joulua«.

Und Weihnachten beginnt mit dem Abend des 23. Dezembers.

Vielfach verbreitet ist es immer noch Brauch, den Baum am Abend des 23. Dezembers zu schmücken, wenn die Kinder brav im Bett liegen.

Wie in allen eher christlichen Ländern ist Weihnachten ein Fest, zu dem die Familie im Mittelpunkt steht.

In Finnland ist es nicht anders und die kalten Tage laden förmlich dazu ein, mit der Familie den Abend vor dem Kamin zusammen zu verbringen.

Aber schon in der Vorweihnachtszeit werden kleine Feste in Betrieben und Vereinen gefeiert. Das kennt man bei uns auch. Aber wir haben dafür keinen besonderen Namen. In Finnland werden diese Feiern seit Anfang des 19. Jahrhunderts die »pikkujoulu« genannt, was übersetzt »Kleine Weihnachten« heißt.

Die Finnen bereiten sich wie viele andere christliche Länder ab dem ersten Advent auf Weihnachten vor. Die Weihnachtszeit im Dezember nennen sie „joulukuu“.

Der 6. Dezember wird nicht nur als der Nikolaustag gefeiert. Er hat für die Finnen eine weitere Bedeutung, da es der finnische Unabhängigkeitstag ist.

Es ist ein offizieller Flaggentag in Finnland. Man gedenkt all den Männern und Frauen, die im Jahr 1917 im Kampf für Finnlands Unabhängigkeit ihr Leben ließen.

Finnland, dass ja ein direkter Nachbar der Schweden ist, feiert wie die Schweden am 13. Dezember das Lucia-Fest. Dieser Tag ist der Heiligen Lucia, der Königin des Lichts gewidmet.

Die finnische Lucia wird aus zehn jungen Mädchen in einer öffentlichen Abstimmung gewählt.

Beim Lucia- Fest laufen kleine Mädchen mit einem Lichterkranz auf dem Kopf durch die Straßen und singen Lucia-Lieder.

Aber wie feiern nun jetzt die Finnen Weihnachten?

Am jouluaatto, dem 24.Dezember, wird um 12 Uhr mittags der Weihnachtsfrieden in Turku ausgerufen.

Danach schließen alle Geschäfte und der öffentliche Verkehr stellt seinen Fahrbetrieb ein.

Viele finnische Familien besuchen am Nachmittag und frühen Abend den Friedhof und schmücken die Gräber weihnachtlich, mit sehr vielen Kerzen und Kränzen. Auch der Besuch beim Weihnachtsgottesdienst gehört bei vielen Finnen zum Heiligabend dazu.

Zum Weihnachtsfest in Finnland kommt die ganze Familie zusammen. Eltern, Großeltern und auch die erwachsenen Kinder kommen an Weihnachten zurück ins Elternhaus. Zusammen werden finnische Weihnachtslieder gesungen.

Dann beginnt der Weihnachtsabend, der aber anders als bei uns den obligatorischen Saunagang beinhaltet.

Nach dem Saunagang folgt die Bescherung durch den Weihnachtsmann, dem „joulupukki“, bevor es dann zum Festessen geht.

Finnland ist die »offizielle« Heimat des Weihnachtsmannes und jedes finnische Kind weiß, dass er auf dem Berg Korvatunturi in der Stadt Savukoski lebt. Diese Stadt befindet sich im finnischen Teil von Lappland. Es gibt sehr viele Rentiere in Lappland und warum sollte der Weihnachtsmann nicht dort zu Hause, wo es viele seiner treuen Helfer gibt?

Am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertags geht es dann in die Kirche.

Der zweite Weihnachtsfeiertag heißt Tapaninpäivä (Tag des Heiligen Stephan).

Früher wurde der Tag für Schlittenfahrten genutzt. Heutzutage treffen sich die Finnen eher zum »Tapani«-Tanz in Restaurants.

Was nicht fehlen darf ist der Weihnachtsbaum. Und wie sieht so ein finnischer Weihnachtsbaum aus?

Groß muss er sein und womöglich selbst geschlagen. Als Schmuck verzieren Bunte Kugeln, Kerzen, Lametta, kleine Landesflaggen und selbstgebastelte „himmeli“ (eine aufwendige Bastelei aus Stroh) den Baum.

Das Festessen beinhaltet immer ein gutes Stück Fleisch. Oftmals ist es Schinken. Aber auch Reh-, Elch- und Wildentenfleisch.

Aber man fängt zunächst mit der Vorspeise an.

Die besteht größtenteils aus einem Fischgericht, wie dem beliebten Sillisalaatti (Heringssalat).

Zum festlichen Schinken der im Ofen gebacken wird, werden Steckrüben, Möhren und Kartoffelauflauf gereicht.

Der Nachtisch darf nicht fehlen und fällt sehr unterschiedlich aus. Vielfach verbreitet gibt es Milchreis mit süßem Preißelbeersaft oder „Pulla“, ein mit Kardamom gewürztes Hefegebäck.

Dazu gibt es Kaffee oder heißen Kakao.

Die Erwachsenen nehmen gerne einen „Glögi“ (Glühwein) der mit Johannisbeersaft gemischt und mit Rosinen und Mandeln gereicht wird.

Aber auch ein Teller mit süßen Blätterteigsternen gehört auf die festlich geschmückte Tafel. Diese sind in der Regel mit ein wenig Pflaumenmus verfeinert und unterscheiden sich schon allein dadurch von dem deutschen Weihnachtsgebäck.

Zubereitungshinweise zum Festessen:

Für den Weihnachtsschinken „Joulukinkku“, benötigt man einen großen gesalzenen Schweineschinken, zwei Esslöffel Senf, einen Esslöffel braunen Zucker, Paniermehl, Nelken und ein Eigelb. Der Schinken lagert zuvor etwa vier bis fünf Tage in einer Pökellauge.

In die Schwarte wird dann ein Rautenmuster geschnitten und diese anschließend mit Nelken gespickt.

Nach dem Garen im Backofen (Garzeit hängt vom Kilogewicht des Schinkens ab) schneidest du die Schwarte ab und panierst den Braten mit einer Mischung aus dem Paniermehl, Eigelb, Senf und Zucker. Danach gibt man das Fleisch erneut in den Ofen, bis die Panade eine schöne goldbraune Farbe hat.

Der finnische Weihnachtsfrieden

Etwas ganz Besonderes ist der Weihnachtsfrieden, eine alte finnische Weihnachtstradition. Er wird alljährlich am 24. Dezember um 12 Uhr in der früheren finnischen Hauptstadt Turku ausgerufen und hat für viele Finnen einen hohen Stellenwert.

Früher wurden Verstöße die während des Friedens stattfanden härter bestraft als im restlichen Jahr.

Der Weihnachtsfrieden gilt für drei Tage

Tausende Menschen stehen auf dem Alten Großmarkt in Turku und warten auf den Aufruf zum Frieden. Dabei wird eine aus dem Mittelalter stammende Ermahnungs- und Grußbotschaft verlesen. Viele Finnen verfolgen das live im Fernsehen oder am Radio. Im Anschluss werden die finnische Nationalhymne und der Porimarsch gespielt.

Das Weihnachtspostamt in Finnland

Wer dem finnischen Weihnachtsmann einen Brief schreiben möchte, kann das unter folgender Adresse machen:
Santas Main Post Office
FIN-96930 Napapiiri

Quelle: Adobe Stock