Väter aktivieren, entlasten, Vorurteile abbauen und deren Potenziale in der Väterbildung nutzen.
Das Kommunale Integrationszentrum bietet seit vielen Jahren langfristig angesetzte Projekte im Bereich der Elternbildung mit zahlreichen Gruppenangeboten, die zunächst hauptsächlich Mütter ansprachen. Im Jahr 2007 wurde das Projekt „Echte Väter“ konzipiert und mit der Zeit immer weiter ausgebaut. Derzeit existieren zehn parallel laufende Vätergruppen an unterschiedlichen Grundschulstandorten.
Hierbei rücken die Potenziale der Väter verstärkt in den Blick. Zahlreiche Teilnehmer der Vätergruppen verfügen über die gute Ausbildung oder ein Studium. Diese Kompetenzen werden in die Väterarbeit mit einbezogen.
Darüber hinaus verfügen viele Väter über künstliche oder musikalische Talente. Durch ihre Einbeziehung entstehen innovative Projekte mit Kindern, wie z.B. zweisprachige Schattentheateraufführungen mit Kindern, Tanztheater, Schreibwerkstatt oder „orientalisches Trommeln gegen Rassismus/Salafismus und für Vielfalt“.
Vor ca. neuen Jahren gründete sich im Rahmen der Väterarbeit eine internationale Musikgruppe mit dem Namen „Orient-Express“, die heute NRW-weit bekannt ist. Die Band besteht aus zwölf Künstlern aus verschiedenen Ländern (Bulgarien, Mazedonien, Türkei). Dort genießen sie zum Teil einen hohen Bekanntheitsgrad. Sie proben im Kommunalen Integrationszentrum und bieten auch Termine für Kinder und Jugendliche an.
Mit dieser Arbeit wird versucht, Vätern und Kindern gemeinsam in der Öffentlichkeit die Möglichkeit zu bieten, Wertschätzung und Anerkennung zu erfahren. Das stärkt das Selbstbewusstsein der Kinder und gleichzeitig die Vater-Kind-Beziehung, fördert die Integration und Partizipation. In Einzelfallberatungen wird erklärt, wie die Familie durch individuelle Hilfen entlastet werden kann. So werden Väter auch bei Bewerbungstrainings und Jugendliche bei der Praktikums- und Ausbildungssuche unterstützt. In vielfältigen Abendveranstaltungen werden zudem Alltags- und Bildungsfragen thematisiert.
Aus all diesen Gründen und noch mehr darf sich das KI der Stadt Herne zu den Pionieren in der Väterbildung zählen. Damit fördert das KI nicht nur die Erziehungsverantwortung, sondern auch die Selbstverantwortung.